Banter See
Mai 211990
 

Expertenhilfe

Rettet Kronos den Banter See?

Mitte Mai traf sich ein Mitarbeiter der Firma Kronos Titan, bekannt für gutes Know-how sowohl in Sachen Umweltschutz als auch Verschmutzungstechnik, mit einem engagierten Wilhelmshavener Umweltschützer, um über das Schicksal des Banter Sees zu beraten.

Kronos vermarktet ja mittlerweile die Abfälle, die nun nicht mehr in der Nordsee verklappt werden dürfen, gewinnbringend als „Produkte“ für die Phosphatfällung in Kläranlagen. Solange dies auch den Gewässern Gewinn einbringt, ist nichts dagegen einzuwenden.
So könnte auch der Banter See, dem ja die Überdüngung in Form von Phosphaten den Garaus gemacht hat, rein theoretisch durch Zugabe von Eisen- oder Aluminiumsalzen saniert werden.

Aber praktisch, so der Kronos-Fachmann, stellen sich folgende technische Probleme:

  1. In einem stehenden Gewässer  ohne Zu- und Abflüsse, deren Strömung ausgenutzt werden könnte, ist eine gleichmäßige Durchmischung der Fällungssalze im Wasser unmöglich.
  2. Eine Überdosierung (mit Senkung des pH-Wertes als Folge) würde auch das restliche Leben im See abtöten.

Wir wissen nicht, was die verantwortlichen Fachleute in Wilhelmshaven empfehlen – der Mann von der Kronos empfiehlt:

  1. sofortiger Stop aller Nährstoffeinleitungen aus Klärgrubenüberläufen und Deichgräben
  2. Belüftung (Fuchs oder Petersens Seetechnikbelüfter) zur sofortigen Symptombekämpfung.
  3. Entnahme von möglichst viel organischem Material zur Verminderung der Nährstoffgehalte.
  4. Ein Grodendammdurchbruch wäre Geldverschwendung; nachströmendes Grundwasser könnte durch Altlasten kontaminiert sein und zu neuen Problemen führen. Auswirkungen der Maßnahmen werden erst in Jahren zu erwarten sein.

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