Banter See
Jul 302015
 

30.07.15 Klein Wangerooge: Sanierung und Wiederherstellung

(Jochen Martin) Folgende Meldung habe ich gestern erhalten:

Banter See / Klein Wangerooge: Es sieht so aus, daß 2016 der nächste Bauabschnitt bzgl. Altlastensanierung, ebenfalls im Bereich Klein Wangerooge, stattfinden wird. Vor diesem Hintergrund haben wir entschieden, daß Wiederherstellungsmaßnahmen (endgültige Geländemodellierung, Initiierung von Magerrasen, Pflanzungen etc.) nicht jetzt, nach dem 1. Bauabschnitt, sondern erst nach dem 2. Bauabschnitt stattfinden werden. Grund dafür ist die tw. erforderliche Inanspruchnahme der jetzt sanierten Fläche für den 2. BA; ferner steht für die Modellierung später mehr Sandmaterial zur Verfügung, und es kann eine einmalige und endgültige Maßnahmendurchführung stattfinden. Die sanierte Fläche bleibt bis dahin durch einen permanenten Bauzaun geschützt, der regelmäßig kontrolliert werden wird.

Mein Kommentar:

Beim nächsten Bauabschnitt handelt es sich um die Sanierung des Mittelabschnitts von Klein Wangerooge (s. Bild), unter dem bekanntlich zwei weitere unterirdische Öltanks verborgen sind. Ob mit der Sanierung im nächsten Jahr begonnen werden kann, dürfte davon abhängen, ob man vom Land und/oder der EU einen finanziellen Zuschuss bekommt.
Die eigentliche Nachricht ist, dass die Wiederherstellung des Ausgangszustandes in den bereits sanierten Gebieten warten soll, bis auch die beiden Öltanks beseitigt sind. Damit wird die mit der Abholzgenehmigung verbundene Auflage, die „…Ersatzpflanzung, insbesondere Baumart sowie Standort und Zeitpunkt der Pflanzung spätestens bis zum 31.12.2015 schriftlich anzuzeigen“ missachtet.
Die Begründung, dass die sanierten Flächen teilweise für die Arbeiten im 2. Bauabschnitt in Anspruch genommen werden müssen, ist nur für das östliche Teilgebiet von Klein Wangerooge nachvollziehbar; nicht jedoch für die sog. Landzunge auf der Westseite.
Auf mdl. Anfrage wurde mir dazu mitgeteilt, dass man sich für ein Gesamtkonzept zur Wiederherstellung des Ausgangszustandes auf Klein Wangerooge nach vollständigem Abschluss der Sanierungsarbeiten entschieden habe.
Dies ist nur zu begrüßen! Jedoch braucht man m.E. für die Erstellung sowie die Realisierung eines solchen Konzeptes nicht bis zum terminlich unwägbaren Abschluss der Sanierungsarbeiten im 2. Bauabschnitt zu warten.
Was steht dem Wege, bis zum 31.12.15 ein Gesamtkonzept i.V.m. der Anzeige einer Teilmaßnahme „Sofortige Wiederherstellung der Landzunge“ vorzulegen? Sind es letztlich die dort vorgesehenen 100 Wochenendhäuser?

Klein_Wangerooge


(Jochen Martin) Gestern Nachmittag bin ich an der Südseite des Banter Sees vom Grodendamm aus bis zur Benzstraße am Westende geradelt.

Fast überall, wo Zugang zum Ufer war, hab‘ ich Algen gesehen – mal von der Nordwindbrise in streifige Schlieren ausgerichtet, mal in dichten Flocken im Wasserkörper, mal als grüner Schleim im Schilfgürtel (Fotos 1, 2 und 3).

29.06.15 - Schlieren vor dem Steg vom Windwurfclubbanter_see_02banter_see_03
Vor dem Grodendamm schwamm ein ausgedehnter Algenteppich (Foto 4).Der Damm war in einen stechend fauligen Geruch eingehüllt.

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Im Schilfgürtel vor der Marineanlage Bordum hatten sich Algen verfangen (Foto 5). Sie reichten bis in das Strandbad Klein Wangerooge hinein (Fotos 6 u.7).

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Auch in der westlichen Hälfte des Banter Sees – zwischen den Kleingärten auf Klein Wangerooge und der Benzstraße stieß ich an zugänglichen Stellen immer wieder auf Algen.
Die Sanierungsarbeiten auf Klein Wangerooge Tank 1 sind noch in Gang. Es muss noch ein Tankwandrest abgebrochen und zerkleinert werden, bevor das Tankloch endgültig zugeschüttet werden kann (Foto 8).

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Als Nächstes ist noch die Ausbuddelung von bis in 2,50 m Tiefe verseuchten Bodens vor der Ostgrenze von Klein Wangerooge (Baufeld 2B22) vorgesehen (Foto 9).

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Bei der Uferabsuche nach Algen ist mir aufgefallen, dass in der Westhälfte des Sees noch immer mehrere Gräben aus Richtung Banter See-Deich bzw. Rhynschloot zum Banter See  zu erkennen sind. Soweit ich mich erinnern kann, soll die Entwässerung des Rhynschloots jedoch bereits vor etlichen Jahren vom Banter See abgebunden worden sein. Mit Verwunderung musste ich feststellen, dass diese Gräben nicht dicht gewachsen sind sondern die Grabenböden – statt mit Bewuchs – mit moderigem Laub bedeckt waren.
Im Waldgebiet westlich der Kleingärten auf Klein Wangerooge hab’ ich direkt am Ufer ein gelbfarbiges Kunststoffrohr wahrgenommen (Foto 10). Es lag der Gedanke nahe, dass dies die Einleitöffnung einer Entwässerung sein könnte. Das wurde durch die Entdeckung eines durch das Waldstück führenden Grabens erhärtet.

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Dadurch aufmerksam geworden, fand ich auf meinem Gang am Uferweg weitere Gräben, die alle aus dem Waldbestand heraus auf das Ufer des Banter Sees zu liefen.
An der Grenze zwischen dem ehemaligen Dünenspielgarten und dem Windsurfclub stieß ich am Ufer direkt neben dem Bootssteg auf ein altes Zementrohr (Foto 11).

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Es ist das sichtbare Ende einer Unterquerung des Rundwanderweges. Auf der Landseite des Wegs lugt das andere Ende des ‚Dükers‘ aus dem darauf zuführenden Abflussgraben hervor (Foto 12).

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Ich bin dann dem sich landseitig anschließenden Graben gefolgt und habe am Rande frische Schnittflächen von Baumästen entdeckt, die wohl der Freihaltung des Grabens dienten (Foto 13).

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Ich vermutete zunächst, dass dieser Graben der Abwasserentsorgung des inzwischen aufgegebenen „Dünenspielgartens“ diente. Doch dann stieß ich auf einen angeschlossenen Quergraben in Richtung Windsurferheim (Foto 14).

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Nun stell’ ich mir die Frage: Werden vom Windsurfclub (mit Genehmigung) Abwässer in den Banter See eingeleitet? Weiß jemand mehr darüber?

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