mit ca. 700 Einstellplätzen soll und muß Bestandteil des geplanten neuen Bahnhofzentrums werden. Einerseits schreibt das Bundesbaugesetz bei Neubauten die gleichzeitige Errichtung entsprechender Parkmöglichkeiten zwingend vor, andererseits will man natürlich dafür Sorge tragen, daß die erwarteten Käuferscharen nicht schon vom Wilhelmshavener Schmuddelwetter völlig durchnäßt sind, bevor sie sich dem Kaufrausch unter überdachten Passagen hingeben können. So ist das zu errichtende Parkhaus für den Investor, die Straubinger Kusto Immobilienprojektentwicklungs GmbH & Co KG zwar nicht nur ein lästiges, weil gesetzlich vorgeschriebenes Übel, aber auf jeden Fall eine kostenträchtige und wenig profitable Angelegenheit. Bei Investitionskosten von über 20.000,- DM pro Einstellplatz müssen allein für den Bau des Parkhauses ca. 14 – 16 Millionen DM aufgewendet werden. Fast 2 Millionen DM Jahreseinnahmen dürften notwendig sein, um dieses Parkhaus ohne Verlust zu betreiben. Zum Vergleich: in etwa die gleiche Summe nimmt die Stadt Wilhelmshaven im gesamten Stadtgebiet an Parkgebühren jährlich ein.
Wie der GEGENWIND jetzt aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfuhr, hat sich der Investor des neuen Bahnhofzentrums bereits Gedanken gemacht, wie sich die Verluste in Grenzen halten lassen. In Gesprächen mit der Wilhelmshavener Verwaltungsspitze hat er darauf gedrängt, dass die Stadt Wilhelmshaven ihre Parkgebühren auf den öffentlichen Parkplätzen deutlich erhöht. Die Stadtverwaltung soll nicht abgeneigt sein, diesem Ansinnen nachzukommen. Dies hätte zur Folge, daß zwar das Parkhaus am Bahnhofszentrum gut ausgelastet sein dürfte, die Einnahmen der Stadt aber um mindestens eine halbe Millionen DM weiter sinken würden.
Doch damit nicht genug. Die Kusto Immobilienprojektentwicklungs GmbH & Co KG plant die Gründung einer Parkhausgesellschaft und erwartet, daß sich die Stadtwerke mit 25 % an dieser Gesellschaft beteiligen. Die Stadt Wilhelmshaven ist bereits an dem PIZ an der Stadthalle beteiligt. Die Verluste dieser Gesellschaft haben anfänglich fast eine halbe Millionen DM pro Jahr betragen und belaufen sich derzeit immer noch auf ca. 200.000,- DM pro Jahr. Man darf gespannt sein, wie groß die Kröte diesmal sein wird, die die Stadtverwaltung bereit ist zu schlucken, um ein „günstiges Investitionsklima“ zu schaffen. (ub)
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