Ausländerberatung
Okt 082003
 

Verwirrung um Zahlen

Im letzten Gegenwind berichteten wir unter der Überschrift „Mit Händen und Füßen“ über die Ausländerberatung der Stadt Wilhelmshaven. Dabei unterlief uns im letzten Abschnitt ein Fehler, der von einem Leser zu Recht kritisiert wurde.

Wir schrieben: „Ein großes Problem ist die Arbeitslosigkeit. Wegen der hohen Arbeitslosenquote im Arbeitsamtsbezirk erhalten Asylbewerber und ‚Geduldete’ … keine Arbeitserlaubnis. Die Arbeitslosenquote bei ihnen beträgt 46,35 %.“ Wenn Asylbewerber und Geduldete keine Arbeitserlaubnis haben – und das ist nicht nur in Wilhelmshaven, sondern bundesweit der Fall – dann beträgt bei ihnen die Arbeitslosenquote natürlich 100 %. Richtig wäre die Formulierung gewesen, dass die Arbeitslosigkeit unter den in Wilhelmshaven lebenden ausländischen Menschen 46,35 % beträgt.
Die Arbeitsverwaltung kommt hier zu anderen Angaben. Bei der Pressestelle des Wilhelmshavener Arbeitsamtes erfuhren wir, dass von den 9565 im August arbeitslos gemeldeten Menschen 668 ausländischer Herkunft sind. Eine Angabe, wie viel Prozent der AusländerInnen arbeitslos sind, ist beim Arbeitsamt nicht zu bekommen, weil man dort diejenigen, die keine Arbeitserlaubnis haben, nicht zählt.
Doch selbst wenn man es wie das Arbeitsamt macht und die Asylbewerber und Geduldeten einfach ausblendet, bleibt eine höhere Arbeitslosigkeit der AusländerInnen Fakt. Sie stellen knapp 5 % der Wohnbevölkerung, sind aber unter den (vom Arbeitsamt so genannten „echten“) Arbeitslosen zu 7 % vertreten. (noa)

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