Über die Schulpolitik
des Landes gibt es nicht Neues zu erzählen. Es ist immer noch dasselbe Elend. Die schwarz-gelbe Landesregierung hält eisern an der Dreigliedrigkeit des Schulwesens fest und ignoriert weiterhin eisern die Tatsache, dass die Hauptschule mangels SchülerInnen zum Aussterben verurteilt ist.
Laut DPA liegt in Niedersachsens größeren Städten der Anteil der Hauptschüler schon unter zehn Prozent, entnehmen wir der WZ vom 23.09.09. Die „Schüler Union“ (CDU-Nachwuchsorganisation) gibt ihrer Mutterpartei Flankenschutz und spricht eine „Empfehlung für die Hauptschule“ aus (WZ, 14.09.09) – Sind eigentlich auch HauptschülerInnen in der Schülerunion??? – Der Wilhelmshavener Kreisverband der Schülerunion hält nichts vom Verzicht aufs Sitzenbleiben und auch nichts vom Verzicht auf Schulnoten, wie dem genannten Artikel zu entnehmen ist. Im September waren Meldungen über Untersuchungen durch die Medien gegangen, nach denen das Sitzenbleiben sehr teuer für den Staat ist. Natürlich wären auch die Maßnahmen, die dafür sorgen würden, dass Kinder keine Klasse wiederholen müssen – kleinere Klassen, individuelle Förderung, Schulsozialarbeit – teuer. Doch wäre es nicht vernünftiger, das Geld für etwas Gutes auszugeben statt für etwas Schlechtes? Derweil in Wilhelmshaven: „Schülerzahlen sinken weiter“ (WZ, 13.10.09) – es gibt nur noch 560 Erstklässler in der Jadestand – wie gut, dass man die Zahl der Grundschulen schon verkleinert hat. Oder? Ziehen vielleicht junge Familien weg, weil ihre Kinder hier so weite (und z.T. gefährliche) Schulwege haben? Nun scheint ja wenigstens die Frage, die seit Jahren die katholischen Eltern bewegt hat, endlich beantwortet: Die katholische Grundschule soll in die Oldeoogeschule. Gottlob – das viele Geld, das Jahr für Jahr in die Erhaltung und Verbesserung des Gebäudes und den Schulhof und Schulgarten investiert wurde, war doch nicht umsonst. So richtig klasse finde ich das „Börsenspiel“. Wir stecken in einer Wirtschaftskrise, die durch Spekulationen von Bankern beschleunigt und verschärft wurde. „Börsenspiele“ amerikanischer Banker haben zahllose Familien in den USA um ihr Wohnhaus gebracht. Und unsere Kinder lernen in der Schule das Spekulieren!!! Naja, wir haben ja alle gelernt, dass es nicht so schlimm ist, sich zu verspekulieren – der Staat spannt ja einen großen Schutzschirm für Banken auf.
Anette Nowak
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