Mit dieser Frage beschäftigt sich der Vortrag des Berliner Historikers Hans Coppi, dessen Eltern als Angehörige der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ von den Nazis ermordet wurden.
Der 1958 verstorbene und in Wilhelmshaven mit allen militärischen Ehren bestattete Admiral war von September 1939 bis November 1944 Präsident des Reichskriegsgerichts und mitverantwortlich für die Fällung von weit über 1.400 Todesurteilen, von denen über 1.200 vollstreckt wurden. Die Militärjustiz war wie die Wehrmacht ein Teil des Terrorregimes geworden, hatte dessen Maßstäbe übernommen und war an den Verbrechen direkt beteiligt.
Einsicht und Reue für die von ihm verantworteten verbrecherischen Urteile zeigte Bastian auch nach dem Zweiten Weltkrieg nicht, im Gegenteil: noch 1956 verteidigte er die Entscheidungen des Reichskriegsgerichts als „human“ und ;“behutsam“. Den Angehörigen der Opfer hingegen sprach er das Recht ab; sich zu äußern. Sie sollten schweigen.
Während die Urteile des Volksgerichtshofes im Jahre 1985 aufgehoben wurden, verhindert eine Mehrheit aus CDU/CSU und FDP bis zum heutigen Tage eine eindeutige Verurteilung der Wehrmachtsjustiz. Somit kann Herr Bastian auch weiterhin in Wilhelmshaven als ehrenwerter Mann gelten und die Marinejugend wahrt ihm ein ehrendes Andenken, indem ihr Vereinsheim am Bontekai seinen Namen trägt.
Mittwoch, 26. April, 20 Uhr, Perspektive, Schellingstr. 21/Freiligrathstr. (ts/antifa)
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