Konzernpolitik
Nov 082006
 

Sterntaler

Es gibt eine Stadt, die verschenkte ihr letztes Hemd, um Großindustrie am seeschifftiefen Wasser anzusiedeln. Mit kindlichem Vertrauen legte sie ihr finanzielles Schicksal in die Hände von multinationalen Konzernen. Doch die Hoffnung auf Gesundung der städtischen Haushaltsmittel trog:

Die Multis zahlten ihre Beiträge lieber in Billigsteuerland!
Doch jetzt wird alles gut, denn ein Multi will jetzt Sterne vom Himmel regnen lassen, die als 40 Mio. Euro in die weit geöffnete Stadtkasse fallen sollen!
Wie das? Haben sich die Shareholder plötzlich von Wölfen in Schafe verwandelt? Will da etwa ein Global-Player mit den Regeln des ökonomischen Prinzips brechen, nach denen mit geringstmöglichem Aufwand der höchstmögliche Profit erwirtschaftet werden muss?
Bricht da der erste Sonnenstrahl des goldenen Zeitalters durch, in dem Schaf und Wolf friedlich beieinander leben?
Oder ist es nur ein Deal zwischen öffentlicher Hand und einem Multi, bei dem letzterer einen guten Schnitt macht? Immerhin planen Multis in unserer Stadt riesige Bauvorhaben, die in der Regel zu einem beträchtlichen Teil von der öffentlichen Hand mitfinanziert werden. Ein Teil der öffentlichen Zuschüsse ist Verhandlungssache. Und übersteigen sie die Steuergaben, dann hat sich das Geschäft für den Multi gelohnt. (hk)

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