Geringfügig beschäftigt
Dez 122007
 

Die Ali

muss momentan – wie alle Jahre wieder, wenn es auf Weihnachten zugeht – zahlreiche Ratsuchende unversorgt lassen. Werner Ahrens ist mal wieder „geringfügig beschäftigt“, weil die ALI kein Geld mehr für seinen Lohn hat.


Diese Situation ist seit 2005 die bittere Realität der ALI. Bis 2004 gab es FAS, die Förderung von Arbeitslosen- und Sozialhilfeinitiativen, angesiedelt beim Niedersächsischen Wirtschaftsministerium. Dieses Programm ermöglichte der ALI die Beschäftigung von zwei Sozialberatern. Es gab 22.000 Euro pro Stelle, wovon 2.500 Euro für Sachmittel vorgesehen waren.
Die Landesregierung nutzte die Einführung von Hartz IV als Anlass zur Streichung des FAS-Programms, weil ab 2005 die Job-Center auch für die Sozialberatung der Erwerbslosen zuständig sein sollten. Dass eine Behörde für die Hilfestellung ggfs. gegen ihre eigene Bescheide zur Verfügung stehen soll, ist genauso fragwürdig wie die Tatsache, dass die Job-Center die Widersprüche gegen ihre Bescheide selber bearbeiten und bescheiden dürfen.
Für die ALI bedeutete die Streichung des FAS-Programms, dass sie sich von einem ihrer Berater trennen musste. Ernst Taux arbeitet, nun eben ehrenamtlich, dankenswerterweise weiterhin für die Interessen der ALI-Mitglieder und –Klienten. Aber es zeigt sich an jedem Beratungstag, dass es vorne und hinten nicht reicht. Werner Ahrens ist hinter den Aktenstapeln auf seinem Schreibtisch kaum noch zu sehen, und an jedem Beratungstag gehen viele, die ein Anliegen haben, unverrichteterdinge wieder weg.
7.500 Euro von der Stadt Wilhelmshaven und 7.500 Euro vom Kreis Friesland müsste die ALI jährlich als Zuschuss bekommen, um den Bedarf an Sozialberatung für Erwerbslose in ihrem Arbeitsgebiet decken zu können. Aber entsprechende Anträge wurden bislang regelmäßig abgelehnt. (noa)

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