A22
Sep 032008
 

Überflüssig!

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert: Aufwändiges und unsystematisches Verfahren, kaum Ergebnisse.

„Die A 22 wird nach dem Bekunden der Antragsteller, der Straßenbaubehörden, noch nicht einmal wesentlich dafür benötigt, den Gütertransport aus den Häfen ins Hinterland zu ermöglichen, also: Wozu braucht man die A 22?“, fragt Dr. Marita Wudtke vom BUND Niedersachsen in Nordenham am Tag der Anhörung zum Raumordnungsverfahren für die neue Autobahn.

A22nie„Man braucht sie nicht!“, bekräftigt Martin Rode, BUND Bremen, „zumal sie im Bundesverkehrswegeplan lediglich im so genannten ‚weiteren Bedarf’ steht. Mobilitätsprognosen belegen Rückgänge bis 2050 – die Autobahnplanung hat einen Prognosehorizont bis 2020 … “ Für die geplante Küstenautobahn von Westerstede im Ammerland bis Drochtersen bei Stade fand der Erörterungstermin zum Raumordnungsverfahren statt – ein, wie Wudtke und Rode kritisieren, schlecht moderierter und unsystematischer Termin. Die Sitzungsleitung wurde seitens der Regierungsvertretung Lüneburg weitgehend dem Antragsteller überlassen, der BUND argwöhnt Voreingenommenheit.
Hauptkritikpunkt der beiden Landesverbände des BUND ist die fehlende Alternativenbetrachtung im Verfahren, beispielsweise sei der Ausbau der vorhandenen Bundesstraße B 71 nicht hinreichend geprüft worden. Dies ist besonders bedenklich, weil die Straßenbaubehörde in diesem Verfahren einen naturschutzfachlichen Planungsauftrag abzuarbeiten hat – sie muss besonders exakt prüfen, da Vogelschutz- und FFH-Gebiete von der Trassenführung massiv betroffen sind.
Eigenartig auch, so Dr. Wudtke, dass der Antragsteller offenbar mit einem für ihn positiven Ausgang des Verfahrens rechne, da bereits für die Trassenführung ein Vermessungsauftrag ausgeschrieben gewesen sei.
„Die zu erwartenden Umweltauswirkungen sind erheblich, lediglich leichte Verschiebungen der Trasse nach links oder rechts ersetzen eine qualifizierte Variantenprüfung, vor allem jene der Nullvariante, nicht“, moniert Martin Rode. „Wir lehnen die A 22 ab – sie stellt ein hohes Risiko für Natur und Umwelt dar“, ergänzt Dr. Marita Wudtke. (hk)

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