Job-Center
Mai 052009
 

Sitzfleisch

braucht man oft – beim Arzt, bei Behörden, überall. Natürlich auch beim Job-Center. Neulich passiert: Eine junge Frau, die im Januar (!) Möbel beantragt hatte, bekam vor Ostern überraschenden Besuch: Der Prüfdienst des Job-Centers kam, um nachzusehen, welche Möbel in der Wohnung tatsächlich fehlen. Am Dienstag nach Ostern sollte die junge Frau „zur Notfallzeit“ ins Job-Center kommen, um ihren Berechtigungsschein abzuholen.


Am Dienstag nach Ostern war die „Kundin“ pünktlich um 8 Uhr zur Stelle. Wie es beim Job-Center üblich ist, wurde sie bei einer Sachbearbeiterin angemeldet und setzte sich vor deren Tür in den Flur. Um halb neun fragte sie beim Empfang nach, ob man sich sicher sei, dass in dem genannten Zimmer überhaupt jemand sei – bislang habe sich da noch nichts bewegt. Doch, doch, bestimmt – vielleicht dauere es mit der Person, die vor ihr angemeldet war, etwas länger. Um viertel vor neun ging die Person, die vorher angemeldet war, zum Empfang und kam einige Minuten später genervt zurück. Um neun nach neun tauchte der Teamleiter vor dem Zimmer auf und brachte den Wartenden die Nachricht, dass die Kollegin sich soeben krank gemeldet habe.
Es kann passieren, dass jemand sich erst über eine Stunde nach Dienstbeginn wegen Krankheit abmeldet. Vielleicht musste die Kollegin ja ihrerseits lange beim Arzt warten. Warum bei der ganzen tollen Computertechnik, die im Job-Center rumsteht, der Weg der Informationsübermittlung per Computer (zwischen Empfang und Sachbearbeiter) nur in einer Richtung funktioniert, fragt sich aber doch. Könnte man die Sachbearbeiter nicht dazu verpflichten, sich bei Dienstantritt anwesend zu melden, so dass die Beschäftigten beim Empfang wissen, wohin sie die „Kunden“ schicken können? (noa)

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