Spielewagen
Mai 141999
 

Wer nicht sparen will, darf nicht spielen

Großer Beliebtheit erfreut sich der kunterbunte Spielewagen, den die Stadtjugend- pflege für diverse Volksbelustigungen gern verleiht. Nun gibt es Veranstaltungen mit wenig lustigem Hintergrund.

So finden es landesweit Kinder, Eltern und Erzieher/innen gar nicht lustig, dass in Niedersachsen das Gesetz über Kindertagesstätten geändert wurde, und zwar dahingehend, dass größere Gruppen von weniger Fachkräften in kleineren Räumen betreut werden dürfen. Dadurch leiden Umfang und Qualität der Betreuung erheblich, und gerade die Kinder, die besonderer Aufmerksamkeit bedürften, fallen “hinten runter”.

Landesweit werden nun 600.000 Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt, um die Änderungen rückgängig zu machen. Auch in Wilhelmshaven gab es dazu am 23. April eine Aktion auf dem Valoisplatz. Für das Begleitprogramm war der Spielewagen eingeplant, die Leihgebühr von 200 DM wollte die ÖTV übernehmen. Am Telefon drucksten jedoch Stadtjugendpfleger Waldemar Strauch und, auf Nachfrage, auch Jugendamtsleiter Jürjens solange herum, bis sie es ausspuckten: Die Stadt rückte den Spielwagen nicht raus, weil sie die Aktion nicht unterstützen wollte. Schon klar: Die Gesetzesänderung richtet sich zwar gegen die jüngsten Bürger/innen dieser Stadt, nützt aber dem städtischen Sparstrumpf. Das findet die Stadtverwaltung wiederum so lustig, dass sie dafür gern 200 DM sausen lässt. (iz)

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