Ritt auf der Flutwelle
Mrz 171999
 

Jadevertiefung

Dass es ein gutes Gefühl für uns Wilhelmshavener ist, dass die Jade ein anständig tiefes Fahrwasser vorzuweisen hat, steht außer Frage – es ist auch beruhigend zu wissen, dass die Schiffe, die auf das tiefe Fahrwasser angewiesen sind, schon seit Jahren hier nicht mehr gesichtet wurden.

In vielen Ausgaben hat der Gegenwind über die gefährlichen Ritte der Supertanker auf der Flutwelle berichtet. Und nun ist Sparen angesagt – da nimmt es nicht Wunder, dass man im Bund auf die Idee kommt, die Fahrrinne nur noch so tief zu baggern, wie sie benötigt wird. Stichhaltige Argumente für die Beibehaltung der Fahrwassertiefe gab es bisher noch nicht. Das, was an Argumenten kam, war kommunal-nationalistisch eingefärbt: “Der einzige Tiefwasserhafen Deutschlands”, “den Holländern nicht das Feld überlassen”. Auch wenn die Argumente der Hafenwirtschaft und der Politiker mehr als dünn sind, darf das Wilhelmshavens Fahrwasser nicht wieder zu einer Zitterpartie für die Tankschifffahrt und damit für die Umwelt werden.

Doch der Bund will sparen, auch bei den Ausbaggerungen der Fahrrinne in Wilhelmshaven. Da steht zu befürchten, dass man sich auf den bereits mehrfach diskutierten faulen Kompromiss einlässt, die Beibehaltung der Fahrwassertiefe auf Kosten der (in vielen Bereichen recht komfortablen) Fahrwasserbreite zu opfern. Dann geht die Zitterpartie wieder von vorne los. (hk)

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