Rechte Übernahme
Feb 071995
 

Stammesfehden

Zwei parteigeschädigte Republikaner packen aus

(hk/ub) Während im sogenannten Superwahljahr 1994 die Parteien in Stadt und Land um jede Stimme kämpften, tobte bei den Republikanern im Weser-Ems-Gebiet und Wilhelmshaven intern der Kampf um die Macht. Zwei Verlierer im Gerangel um Pöstchen und politischen Einfluß, Rainer Westermann und sein Vater Hermann Westermann (ehemals Bezirks- und Kreisvorstandsmitglied der REPs), wandten sich jetzt frustriert über den Verlust ihrer politischen Heimat an den GEGENWIND

Über den letztendlichen Beweggrund, gegenüber dem GEGENWIND „auszupacken“, wollen wir diskret den Mantel des Schweigens hüllen. Nur soviel sei erwähnt: ehemals dicke Parteifreunde streiten mittlerweile vor dem Kadi, ob es denn strafbar sei, den anderen als „schwule Geige“ zu bezeichnen, wenn der doch ganz offensichtlich … Interessanter scheint uns da schon zu sein, daß im Gerangel um den Führungsanspruch bei den Republikanern altbekannte Namen aus der faschistischen Szene auftauchen. Laut Aussage des ehemaligen Bezirksvorstandsmitglieds der Republikaner, Hermann Westermann, hat der Wilhelmshavener Ortsvorsitzende Dieter Jochade den radikalen Virus in die Partei eingeschleppt.

Zunächst soll sich die Infiltration durch die NPDler kaum merklich im Verborgenen abgespielt haben. Wohl auch auf dem Hintergrund der Tatsache, daß laut einem Beschluß der Republikaner NPD-Parteimitglieder zunächst zwei Jahre lang keine Funktionen bei den Republikanern inne haben sollten. Zur Sache ging es dann aber, als Anfang 1994 in Odfreesen bei Salzgitter die Auswahl der Kandidaten für die Landtagswahl anstand. “ Vorher wurden in den Bezirksvorstand NPD-Leute reingeschmuggelt, unter anderem aus dem oldenburgischen Land. Diese haben dann vorgeschlagen, dass Leute wie Hartmut Heger und Robert Baar für den Landtag kandidieren“ (Westermann senior). Zuvor hatten Heger und Baar ihre finanziellen Möglichkeiten genutzt, um Einfluß auf die Entwicklung der Parteibasis in Wilhelmshaven zu erlangen. H. Westermann auf die Frage vom GEGENWIND, ob Heger und Baar die Republikaner finanziell unterstützt haben: „Und wie! In allen Beziehungen. Das Ganze, was hier geschehen ist bei den Republikanern, ist nur von Heger und Baar unterstützt worden.“

Jochade, einem gescheiterten Kaufmann und mittlerweile arbeitslos, wurde beispielsweise ein Posten im geplanten REP-Büro in Wilhelmshaven in Aussicht gestellt. Diesen Job wollten gleichfalls Heger und Baar entlohnen. Als Mitte des Jahres 1994 die zuvor in ruhigem deutschnationalern Fahrwasser vor sich hin dümpelnden Republikaner der ersten Stunde (H. Westermann: „Ich bin deutsch denkend, habe auch eine deutsche Geschichte – alter Soldat von früher“) merken, daß Ihnen das Heft aus der Hand genommen worden ist, kommt es zur Austrittswelle. Ca. 15 von seinerzeit etwa 35 Mitgliedern kehren der Partei den Rücken und überlassen den Nationaldemokraten das Feld. H. Westermann: „Heute sind das fast alle ehemalige NPD-Leute. Heger und Baar waren praktisch das Sprungbrett für die Wiederbildung der NPD unter dem Namen Republikaner. Leute wie ein Jochade oder NPD-Leute gehen radikal ran. Die arbeiten mit Skinheads und mit Untergrundbewegungen zusammen.“ Aber einige wenige aus der Gründerzeit, „national denkend, aber nicht radikal“ so H. Westermann, blieben ihrer Partei treu. Zum Beispiel der 1. Schriftführer Siegfried Fritz,“ auch ein alter Soldat und früheres SS-Mitglied.“

Wie wir außerdem erfuhren, haben die Republikaner in Wilhelmshaven offensichtlich keine großen Schwierigkeiten gehabt, für ihre Versammlungen öffentliche Räume zu bekommen. Rainer Westermann gegenüber dem GEGENWIND: „Zu der Zeit, als ich noch Mitglied bei den Republikanern war, hatten wir alle vier Wochen regelmäßig Ortsversammlungen. Und zwar in der Gaststätte ,,Europaring“, in der „Banter Ruine“ im „Astra Pott“ (der Besitzer der Kneipe ist auch NPD-Mitglied). Im Ratskeller hatten wir des öfteren Versammlungen, wir haben uns da einen Termin geholt und uns als Republikaner angemeldet.“

„Und der eigene Deutsche nagt am Stück Brot …“

Wes Geistes Kind der jetzt heimatlose „gemäßigte nationale Flügel“ ist, wollen wir durch nachstehende Zitate aus dem Gespräch mit H. Westermann belegen.
Ich bin deutsch denkend – national eingestellt. Wir haben eine deutsche Nation, und die habe ich aufrecht zu erhalten. Und alles andere kommt später… Wir haben keinen Wohlstand mehr. Sie holen immer mehr Ausländer hier rein, die hier reinströmen, von heute auf morgen. Und der Deutsche kann nicht einmal eine Wohnung finden.
Wir sind kein Einwanderungsland. Dass wir alles aufnehmen müssen, egal wo sie herkommen, wie eine internationale Kolonie, das sehe ich nicht mehr ein. Jeder Ausländer kann hier nicht einfach rein und sich hier breit machen. Kommt über Nacht und kriegt alles vorgelegt, und der eigene Deutsche nagt am Stück Brot oder an der Tischkante.“

Zum Unterschied zwischen Republikanern und NPD
„Die NPD-Leute, die treten öffentlich Radikal auf und erzwingen sich das. Ich bringe es nur zur Andeutung, um die Menschen aufzuklären. Ich würde öffentlich in sauberer Form auftreten und würde es deutlich machen, daß wir erstmal deutschnational denkend werden müssen, Wir haben in unserem Land Ordnung zu schaffen.“

Zum Verhältnis zu den Nachbarländern und den ehemaligen deutschen Gebieten
Solange die (im Ausland – Anmerkg. Der Red.) unter dem Niveau unserer Seite leben, sind wir verpflichtet, da rein zu pumpen, damit die genau auf denselben Nenner kommen wie wir. Dann können wir die Grenzen aufmachen – warum? – weil die dann kein Interesse mehr haben, bei uns einzuwandern. Aber solange denen das dreckiger geht… Zum Beispiel der Pole. Der steht auf einem ganz tiefen Standpunkt. Ich bin selber im 2. Weltkrieg da als Soldat gewesen. Richtig gearbeitet haben die noch nie. Leben alle nur von der Hand in den Mund durch Gänseverschleuderung und all so’n Kleinkram…
Man hat uns in diesen zwei Weltkriegen Stück für Stück abgestückelt. Und wenn man jetzt noch so weiter macht, dann sind wir eines Tages Nimms mehr. Denn das Land, das wir jetzt da haben, für die Deutschen ist vermischt international – total mit Ausländern. Also, wir sind nur noch eine Kolonie, wir sind kein Deutschland mehr. In 10 Jahren haben wir als Deutsche nichts mehr zu sagen. Darum war ich bei den Republikanern – als national denkender Deutscher.“

 

Sorry, the comment form is closed at this time.

go Top