Grünes Licht für's Weltnaturerbe-Partnerzentrum
(red) Nun ist es „amtlich“: Die Stadt Wilhelmshaven erhält für den Bau eines Weltnaturerbe-Partnerzentrums am Banter See-Park einen Zuschuss in Höhe von 4 Mio Euro aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Heute zeichnete Bundesbau- und Umweltministerin Barbara Hendricks in Berlin das Vorhaben als eines von 16 „Premiumprojekten“ der diesjährigen Förderrunde aus. Eine Delegation aus Vertretern der Stadt und des niedersächsischen Umweltministeriums nahm die Urkunde entgegen.
Mit dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ werden Projekte mit besonderer nationaler oder internationaler Wahrnehmbarkeit und hoher fachlicher Qualität gefördert. Dabei geht es vor allem um große, baulich anspruchsvolle und auch experimentelle Vorhaben, die beispielgebend für die Stadtentwicklung in Deutschland sind. In diesem (und dem nächsten Jahr) werden u. a. Projekte zur Konversion von Militärflächen gefördert. Der geplante Standort an der Jadeallee war ja ehemals das Gelände der Banter Kasernen. Ursprünglich war dort ein „Biotechnologie-Park“ geplant, später eine Luxusbebauung. Beides verlief im Sande. Nun hat der noch erhaltene Bunker des Typs T750 an der Jadeallee, der in den Neubau integriert werden soll, die Tür zu den Fördermitteln geöffnet.
Für 2016 waren 118 Vorschläge von Städten und Gemeinden mit einem beantragten Bundeszuschuss von rund 466 Millionen Euro eingegangen, womit das Programm mehr als zehnfach überzeichnet war. Am Ende erhalten jetzt 16 Kommunen aus elf Bundesländern eine Förderung. Das Wilhelmshavener Projekt erhält mit 4 Mio Euro die zweithöchste vergebene Fördersumme.
Aus der Begründung: „Eine internationale Forschungs- und Begegnungsstätte auf einem früheren Marineareal stärkt die Wahrnehmung des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer. Den inhaltlichen Ansprüchen folgend ist die Überbauung eines ehemaligen Bunkers zugleich eine architektonisch anspruchsvolle Aufarbeitung von Überresten des sogenannten „Atlantikwalls“ mit internationalem und ökologischem Anspruch.“
Hendricks: „Ich gratuliere allen ausgezeichneten Kommunen zu ihren herausragenden Projekten. Sie schaffen damit ein wertvolles Stück Baukultur in Deutschland. Es handelt sich dabei um echte Premiumprojekte mit einer Strahlkraft, die weit über die Regionen hinausgeht.“
Nun kann die Stadt also loslegen. Als erstes wird es wohl einen Architektenwettbewerb geben, bei dem eine dem Zweck angemessene Gestaltung herauskommen sollte. Für die Umsetzungg ist ein Zeitraum von drei Jahren avisiert.
Bei aller Freude bleibt ein Wermutstropfen: In der ersten Förderperiode 2014 und 2015 wurden Denkmalensembles von nationalem Rang (sowie die energetische und altersgerechte Erneuerung im Quartier und Vorhaben für mehr Grün in der Stadt) gefördert. Bis August 2015 gab es in der Südstadt, neben der KW-Brücke, ein Gebäude, das ein außerordentliches Denkmal von nationalem Rang war und zudem ursprünglich für die militärische Nutzung errichtet wurde … Die Südzentrale hätte also in beiden Förderperioden sehr gute Chancen gehabt, zu einem Premiumprojekt des Bundesprogrammes zu werden. Dass diese seitens der Stadt, in Kooperation mit den Eigentümern, nicht genutzt wurden, ist umso bedauerlicher, weil das niedersächsische Umweltministerium tatsächlich seit 2014 die Südzentrale als Standort für das Weltnaturerbe-Partnerzentrum ins Auge gefasst hatte … Nun wird es der Bunker an der Jadeallee – der vielleicht auch längst verschwunden wäre, wenn sich nicht engagierte Bürger für seinen Erhalt eingesetzt hätten.
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