Internationaler Frauentag
Feb 162016
 

Frauentag_1914_Heraus_mit_dem_Frauenwahlrecht

„Dieser Internationale Frauentag ist die wuchtigste Kundgebung für das Frauenwahlrecht gewesen, welche die Geschichte der Bewegung für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts bis heute verzeichnen kann.“ Dieses Fazit zog Clara Zetkin in der sozialdemokratischen Zeitschrift „Gleichheit“, nachdem am 19. März 1911 Hunderttausende Frauen in Dänemark, Deutschland, Österreich und der Schweiz erstmals den Internationalen Frauentag begangen hatten. Im Mittelpunkt des Tages stand die Forderung nach Frauenrechten, vor allem nach dem Frauenwahlrecht, aber auch nach besseren Arbeitsbedingungen für erwerbstätige Frauen. Als Frauen in Deutschland nach Kriegsende und der Revolution im November 1918 das aktive und passive Wahlrecht erhielten, war ein wichtiges Ziel des Frauentags erreicht. Dennoch behielt er seine Relevanz. Politisch aktive Frauen legten den Schwerpunkt nun auf Arbeitsschutzgesetze, gleichen Lohn, mehr Bildung, ausreichenden Mütter- und Kinderschutz sowie die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs. Bis dahin war es ein weiter Weg und einiges, wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit, ist bis heute nicht vollständig durchgesetzt worden.

Im Kampf um das Frauenwahlrecht erklärten US-amerikanische Sozialistinnen 1908 den letzten Februar-Sonntag jeden Jahres zum nationalen Aktionstag und begingen ihn erstmals im Jahr 1909. Amerikanerinnen waren es auch, die im August 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen die Idee eines Frauentags verbreiteten. Die deutschen Sozialdemokratinnen Clara Zetkin und Käte Duncker brachten einen entsprechenden Antrag ein, der positiv aufgenommen wurde. Damit war der Internationale Frauentag offiziell ins Leben gerufen und fand am 19. März 1911 zum ersten Mal statt.

Der Internationale Frauentag – auch Weltfrauentag genannt – wird inzwischen stets am 8. März gefeiert und ist für Frauen auf der ganzen Welt ein wichtiges Datum. In einigen Ländern ist er
sogar gesetzlicher Feiertag. Auch die Vereinten Nationen haben die Tradition des Internationalen Frauentags übernommen: Am 8. März 1975 richteten sie im Rahmen des Internationalen Jahres
der Frau erstmals eine Feier aus. 1977 rief die UN-Generalversammlung in einer Resolution einen Tag im Jahr zum „Tag für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ aus.

Der 8. März ist ein Tag der Erinnerung an den Kampf um das Frauenwahlrecht und das Recht auf Selbstbestimmung. Viele Frauen setzen sich am 8. März für die Gleichstellung von Frauen und Männern, für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen, für gerechte Entlohnung, gegen soziale Armut und für den Schutz vor Gewalt ein.
Der Internationale Frauentag wird in vielen Ländern mit Diskussionen, Veranstaltungen, Demonstrationen, internationalen Treffen und Festen begangen. Auch die Gleichstellungsbeauftragten in Wilhelmshaven und Friesland bieten rund um diesen Tag besondere Veranstaltungen an. Hier die Angebote in Wilhelmshaven:

Freitag, den 4. März 2016

Bis in die Puppen

Andrea Bongers
Die Hamburger Kabarettistin, Sängerin und Puppenspielerin singt und spielt – mit und ohne Puppen – über Be- und Erziehung als Pädagogin, als Mutter, als erste Frau, zweite Frau, Musikerin, Puppenspielerin. Kind weg, Mann weg, Hund tot – und jetzt? Geht’s los – bis in die Puppen!
Beginn 20:00 Uhr, Einlass ab 19:00 Uhr
Ort: Pumpwerk, Wilhelmshaven, Banter Deich 1 a
Eintritt: Sonderpreis 11 € bei der Gleichstellungsbeauftragten, ansonsten 17 €
Veranstalterinnen: Pumpwerkteam, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wilhelmshaven, Ellen Seehausen (Tel.: 0 44 21 – 16 15 18)

Donnerstag, den 10. März 2016

„Die Frauen der Babyboomer Generation ausgebildet ausgebremst im Alter arm?“

Vortrag von Christina Bylow
Christina Bylow, geboren 1962, ist freie Journalistin. Ihre Film- und Buchkritiken, Interviews, Porträts und Reportagen erscheinen seit 1997 u.a. in der „Berliner Zeitung“, „Frankfurter
Rundschau“, im „Zeitmagazin“, im „Tagesspiegel“. Im Jahr 2006 erhielt sie für eine Reportage in „Brigitte“ den Medienpreis der Kindernothilfe-Stiftung. Daneben hat Frau Bylow mehrere Bücher veröffentlicht. Im März 2014 erschien das Sachbuch „Die verratene Generation. Was wir den Frauen in der Lebensmitte zumuten“ (Co-Autorin: Kristina Vaillant) im Pattloch Verlag in München. (Verlagsgruppe Droemer Knaur).
Ort: TheOs –Theater im Ozeanis, Am Großen Hafen 1, 26382 WHV
Eintritt 3 €
Empfang ab 19:00 Uhr, Beginn 19:30 Uhr
Veranstalterinnen: Soroptimist International, Club Wilhelmshaven, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wilhelmshaven

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