Gute Fahrt!
Alternativprojekt Friederikenstraße
(RaWe) Macht man sich angesichts der Wirtschafts- und Beschäftigungslage in dieser Republik Gedanken über eigene Möglichkeiten, mit seinen Fähigkeiten und Neigungen eine berufliche Existenz aufzubauen, so können einem zwar viele graue Haare wachsen, aber auch durchaus sinnvolle Ideen kommen.
So z.B. die beiden Ing.-Studenten an der hiesigen Fachhochschule, die Alternativen zur gängigen Berufspraxis von einseitig ausgebildeten Fachidioten suchen. Da sie im herkömmlichen Berufsleben keine Einwirkungsmöglichkeit auf Form und Inhalt ihrer Arbeit sehen, haben sie vor einiger Zeit in der Friederikenstraße einen Fahrradan- und verkauf eingerichtet. Sie wollen an der Anwendung und Weiterverbreitung von einfachen Technologien arbeiten, wobei sie langfristig auf Windenergie setzen.
Somit läuft ihr Projekt zweigleisig. Nach dem Motto: Windenergie for fun, Fahrräder for money. Das will heißen, daß sie ihre Arbeiten im Bereich alternativer Energien aus dem Erlös des Fahrradladens finanzieren. Zu finden ist das Ganze nicht so einfach, aber ein an der Hauswand angebrachtes halbes Fahrrad weist den Weg zum Laden.
In dieser Werkstatt betreiben sie vor allem die Aufarbeitung von Fahrradschrott, den An- und Verkauf von gebrauchten Fahrrädern sowie den Verkauf von Fahrradersatzteilen. Eine große Auswahl an Windenergieliteratur ist bei den beiden ebenfalls erhältlich. Außerdem planen sie, sich an dem diesjährigen Windfest vom 26.8. – 28.8. vor dem Pumpwerk mit einem Büchertisch und einem Windrad als Demonstrationsobjekt zu beteiligen. Ihre derzeitige finanzielle Situation ist nach eigenen Angaben angespannt, doch ist den beiden Einzelkämpfern eine gehörige Portion Optimismus deutlich anzumerken. Was ihnen im Moment Sorgen macht, das ist zum einen ihre mangelnde Kenntnis in Steuerfragen. Aus diesem Grund suchen sie noch einen pfiffigen Steuerberater. Zum anderen hat ihr Projekt nur dann langfristig Überlebenschancen, wenn sie ihr Einzelkämpfertum überwinden und gleichgesinnte Partner zur Mitarbeit gewinnen.
Also Steuerprofis und Idealisten (mit Unternehmerallüren) aufgemerkt! Vielleicht findet sich in unserem Leserkreis jemand, der sich auf die eine oder andere Art an dem Projekt beteiligen will.
Die Gegenwind-Redaktion wünscht dem Vorhaben allzeit Rückenwind und gute Fahrt.
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