Kleiderordnung
Jan 151984
 

sozialarbeiter

Adrett

wünscht sich Wilhelmshavens Sozialdezernent Horst Engstler (CDU) seine Sozialarbeiter. Wenn sie schon mit allerhand zu tun haben, über das ein feiner Konservativer die Nase zu rümpfen pflegt, dann sollen sie wenigstens ein leuchtendes Vorbild sein. Deshalb wünscht sich der stets korrekt und ansprechend gekleidete Sozialdezernent für seine Mitarbeiter an der Basis eine „Kleider-Vorschrift“. Unverständlich, daß der Personalrat in einem Schreiben vom 28.11.83 von „Disziplinierung“ spricht.
Wäre es nicht eine treffliche Idee, alle Stadtbediensteten in den leuchtenden Farben unserer Jadestadt einzukleiden? Leuchtende Gelb – rote Farbtupfer würden die Straßen fröhlicher machen, wenn Mittags Hunderte städtischer Amtsdiener mit einem heiter versonnenen „Mahlzeit“ auf den Lippen an Mutterns Suppenterrine eilen!
Die Dezernenten könnte man mit einer breiten Schärpe angemessen würdigen. Dem Oberstadtdirektor stände eine gelb-rot karierte Schleppe – getragen von den jungen Damen des Drum-Band-Zuges – gut zu Gesicht.
Und der Oberbürgermeister sollte dazu mit leuchtendem gelbroten Helmbusch und goldenem Zepter vom stolzen Bürgergeist der deutschen Ölmetropole künden. Und wenn schon nicht die Dienstwagen der Stadt, so könnte man doch wenigstens die Dienstfahrräder der Sozialarbeiter vom Stadtkünstler ansprechend gestalten lassen.

Der gut gekleidete Herr im Sozialdezernat verdient unseren Beifall.
Mit gelb-roten Grüßen
Pusterich


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