Glück gehabt
Britta P., Sozialhilfeempfängerin, möchte sich beim Sozialamt einen Teil ihrer Schulbuch- und Schreibmaterialkosten ersetzen lassen. Sachbearbeiter A. gibt ihr einen Scheck über 15,- DM Schreibmaterialpauschale und einen Betrag, der 70% der Bücherkosten ausmacht. Ihre Freundin, Nicole K. erhält im Sozialamt kurz darauf von Sachbearbeiter L. 15,- DM und 100% der Bücherkosten ersetzt.
Auf ihren Protest erhält Britta von A zur Antwort: „Da hat Ihre Freundin eben Glück gehabt!“
Unglaublich
Es ist unglaublich! Da kommen Sozialhilfeempfänger zum Sozialamt und werden so informiert, daß sie trotz bester Vorsätze nur den Nachteil haben. Eindeutig: Nicole war zu anständig. Hätte sie schwarz gearbeitet, dann hätte sie das auf Langeoog erarbeitete Geld ganz in ihre Tasche stecken und ihre Schulden begleichen können. Man merke: Der Staat will offensichtlich beschissen werden.
Nicoles wie Brittas Beispiel erweckt den Eindruck, daß im Sozialamt entweder Inkompetenz oder Willkür herrschen. Wird in Wilhelmshaven Sozialhilfe nach dem Aussehen der Anspruchsberechtigten oder nach der Tageslaune der Sachbearbeiter erteilt?
Wolfgang Kuschel
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