Neo-Nazis
Jan 122000
 

Übergriffe

Ende Oktober 1999 kam es in Oldenburg zu Übergriffen durch Neo-Nazis. Auf dem Kramermarkt trafen sich ca. 30 – 50 Nazis im Festzelt, um nach einem Trinkgelage antisemitische Parolen und „Sieg-Heil“-Rufe zu skandieren. Die Besucher störte das allerdings herzlich wenig.

Erst als es zu gewalttätigen Übergriffen auf Nicht-Deutsche kam, sah sich die Polizei genötigt, am darauf folgenden Wochenende starke Präsenz zu demonstrieren. Zu weiteren Zwischenfällen auf dem Rummel kam es dann nicht mehr. Allerdings verlagerten die Neo-Nazis ihre Aktivitäten in die Oldenburger Innenstadt. Eine Kneipe, die zum großen Teil von Punks und Linken besucht wird, wurde von den Rechtsextremisten gestürmt. Menschen, die nachts durch die Fußgängerzone liefen, wurden von den Nazis verprügelt, eine linke Wohngemeinschaft wurde überfallen. In der Nord-West Zeitung (NWZ) sowie in den lokalen Radiosendungen wurde das Thema im nachrichtlichen Teil zwar gebracht, allerdings war in diesen Meldungen von rivalisierenden Jugendbanden die Rede, so dass beim Leser bzw. Hörer der Eindruck entstand, dass dort einige 12-15-jährige durch die Innenstadt zögen und ein wenig Rabatz machten. Die Polizei wollte dem durch verstärke Streifen ein Ende setzen. Nicht weiter der Rede wert. Mit keinem Wort wurde erwähnt, dass es sich bei der Jugendbande um rechtsextremistische, gewaltbereite Neo-Nazis handelt. Das antifaschistische Bündnis sowie viele Bürger haben gegen die Nazi-Präsenz in der Innenstadt mit einem antifaschistischen Spaziergang reagiert. Diese Demonstration wurde allerdings durch die Polizei aufgelöst. Die nächste Demonstration war angemeldet und konnte ohne Zwischenfälle ablaufen. Seitdem treffen sich antifaschistische BürgerInnen regelmäßig zu diesem Spaziergang. Die nächste größere Demonstration ist im Januar geplant. (ft)

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