Wie tief ist die Jade?
Das natürlich tiefe Wasser der Jade ist der Joker im Pokerspiel um einen neuen Containerterminal.
(hk) Wilhelmshaven ist Deutschlands einziger natürlicher Tiefwasserhafen, so hallt es aus der Stadtverwaltung, der Hafenwirtschaftsvereinigung und inzwischen auch aus der Landesregierung. Nur: Der natürliche Tiefwasserhafen Wilhelmshaven ist eine Lüge!
Wer erinnert sich nicht an die Aufschreie der „Wilhelmshaven-Fraktion“, als vor wenigen Jahren ruchbar wurde, dass die Jade aus Kostengründen nicht mehr auf 18,5 Meter gebaggert wurde? Die Begründung des Bundes für die Reduzierung der Fahrwassertiefe auf ca. 16 Meter war eigentlich einleuchtend: Nach Wilhelmshaven kommen keine Schiffe, die eine so tiefe Fahrrinne benötigen. Selbst die Handvoll Supertanker, die vielleicht einen solchen Tiefgang erreichen könnten, kamen nur mit Restladungen hier an.
Würden die ständigen Baggerungen in der Jade eingestellt werden, das Fahrwasser würde an einigen Stellen nur noch 10 bis 12 Meter tief sein. Natürlich müssen auch Rotterdam, Hamburg, Cuxhaven, Bremerhaven, Antwerpen und wie die Häfen alle heißen, ständig auf Tiefe gebaggert werden. Doch hier macht man eben nicht mit falschen Behauptungen Hafenpolitik.
Für den JadeWeserPort sieht es noch schlimmer aus: Erst einmal muss, auch wenn darüber öffentlich noch nicht gesprochen wird, das Jadefahrwasser verlegt werden, d.h. eine neue Fahrrinne muss gebaggert werden. Und im Bereich direkt vor dem geplanten JadeWeserPort, der Geniusbank, finden wir Wassertiefen von 6 Meter. Auch dieser Bereich muss auf die Tiefe von 16 Metern gebaggert werden.
Überschlägig berechnet heißt das, dass ca. 14 Millionen Kubikmeter Sand aus der Jade gebaggert werden müssen, um den JadeWeserPort zu realisieren.
Doch was sind 14 Millionen Kubikmeter? Randvoll mit Sand gefüllte Container von Wilhelmshaven bis Nordafrika!
Die nicht unbeträchtlichen Kosten für die Baggerungen müssen natürlich Land und Bund aufbringen.
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