Leserbrief
Aug 022000
 

 

Leserbriefe:

Bomben in der Jade
Ausgestattet mit umfassender Literatur zu den Gefahren von Blindgängern und dem unterschiedlichen Umgang der Behörden mit den bombenverseuchten Arealen, überbrachte uns Herr Thomas den untenstehenden Leserbrief, den er als Wortbeitrag bereits auf dem WZ-Forum zum JadeWeserPort am 27. März 2000 im Gorch-Fock-Haus vorgetragen hat.Ich wohne seit 1940 in Voslapp. Somit kann ich heute, nach Jahrzehnten, als Zeitzeuge von damals, nach persönlichen Erlebnissen folgendes bestätigen: Ich habe persönlich des öfteren, sehr gut außerhalb unserer Wohnung in der Tengestraße 8 bis März 1943 gehört, wie anfliegende Flugzeuge nach starkem Flakbeschuss, besonders in dem Bereich zwischen dem damaligen Voslapper Leuchtturm und der Maademündung einzelne Bomben abwarfen oder Bombenteppiche legten.
Es ist mir bis heute aufgefallen, dass keine dieser Bomben je explodierte! Somit liegen diese Kriegserinnerungen heute noch unbekannt in der Tiefe!
Weiterhin ist sehr auffällig, dass dieser von mir beschriebene Abschnitt, sogar zwischen der Raffinerie und dem Kraftwerk, bis heute nicht bebaut wurde, obwohl mehrere Möglichkeiten vorhanden waren. Glaubt man heute vielleicht, dass diese Bomben inzwischen ungefährlich wurden? Es wäre nicht das erste Mal in Deutschland, dass trotz Kenntnisstand der jeweiligen Politiker usw. bodenverseuchtes Gelände bebaut wird (z.B. Ruhrgebiet). Als Laie kann ich Sie aber nur mit Hinweisen von Fachleuten warnen, bevor Sie unschuldige Menschen in eine Katastrophe stürzen! Hoffentlich werden die Namen aller Verantwortlichen und Nutznießer von Anfang an gespeichert!! Mein persönlicher Wunsch für alle Voslapper wäre, dass noch recht viele Generationen bei guter Gesundheit in Ruhe und Frieden weiterhin mit offenen Blick auf die Jade leben dürfen!!

Alfred Thomas, Sengwarder Straße 142

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