Siegfried Neumann
Okt 242000
 

„Treten Sie zurück, Herr Neumann!“

In der Ausgabe 161 berichteten wir über Äußerungen, die der Wilhelmshavener SPD-Fraktionsvorsitzende Siegfried Neumann gegenüber der „WZ“ gemacht hatte. Bezugnehmend auf Wohnungslose, die sich an verschiedenen Orten dieser Stadt aufhalten, hatte Neumann u.a. gesagt: „Wir können nicht zulassen, dass die Bürger auf diese Weise gequält werden.“

GEGENWIND-Leser Jörg Knipper ist über diese Äußerungen derart empört, dass er Neumann zum Rücktritt von seinen politischen Ämtern auffordert. Er fragt Neumann: „Was wäre eigentlich gewesen, wenn Ihr ehemaliger Genosse, der jetzige REP-Ratsherr eine solche Äußerung über die Presse kundgetan hätte?“ und mutmaßt, dass er dann Dinge sagen würde wie „geistiger Brandstifter, Demagoge, so einer ist nicht würdig, im Rat zu sitzen“ usw.
„Macht aber der Wilhelmshavener SPD-Fraktionsvorsitzende von solchen Menschen diskriminierenden rechten Parolen Gebrauch, scheint es in Ordnung zu sein, um

  • an den „gesunden deutschen Volkszorn“ zu appellieren etwa nach dem Motto: Neue Opfer braucht das Land – gegen Juden, Ausländer, Flüchtlinge können wir zur Zeit nichts sagen;
  • von den arbeitsmarktpolitischen, wirtschaftlichen und sozialen Problemen dieser struktur- schwachen Stadt abzulenken;
  • davon abzulenken, dass die Wilhelmshavener SPD seit Jahrzehnten (mit kleineren Unterbrechungen) an der Macht ist und die unter Punkt 2 genannten Unzulänglichkeiten nicht in den Griff bekommt.“

Knipper wirft Neumann vor, mit seinen Äußerungen rechte Jugendliche zu ermuntern, seinen menschenverachtenden Worten Taten folgen zu lassen, oder andere engstirnige Mitbürger/innen auf die Idee zu bringen, nach Arbeitslagern zu schreien. Er erinnert ihn daran, dass die SPD zur Zeit auf höherer Ebene einiges an Aktionen unternimmt, um rechter Gewalt einen Riegel vorzuschieben, und fragt ihn, ob er eigentlich in der richtigen Partei sei.
Schließlich fordert er ihn auf, den Fraktionsvorsitz abzugeben, sein Ratsmandat niederzulegen und sich öffentlich für seine Äußerungen zu entschuldigen. (red)

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