Ausländerfest
Okt 312001
 

„Multi-Kulti“ im Stadtteil Bant

Ausländerfest wieder auf dem Banter Markt

(ub) „Zeichen setzen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ wollten die Veranstalter der interkulturellen Woche. Eine wichtige, aber bisweilen schwierige Aufgabe in Zeiten von Terror und Krieg. Um so erfreulicher die Resonanz auf ein gelungenes multikulturelles Fest im Rahmen der interkulturellen Woche. Viel Zulauf nicht nur von den Bewohnerinnen Bants und Zustimmung und lobende Worte von vielen Seiten, nur die WZ fand ein Haar in der Suppe.

Der Chefkommentator der Wilhelmshavener Zeitung, „Jan“, bemängelt in seiner täglichen Kolumne am 4. Oktober, dass „man den Ausländerbeirat der Stadt nicht zu diesem Fest eingeladen hat“. Ein in der Tat merkwürdiger Vorgang – wenn’s denn so wäre. Ohne auch nur mit einem Veranstalter der interkulturellen Woche gesprochen zu haben, wird diese nach Aussage der Veranstaltungsgruppe falsche Behauptung als Tatsache behandelt. Und „das“ so Jan, „wird dort“ (gemeint ist wohl der Ausländerbeirat) „als eine bewusste Ausgrenzung verstanden“. Da kann sich auch Jan die sarkastische Bemerkung „das macht natürlich gegenüber ausländischen Mitbürgern einen besonders guten Eindruck“ nicht verkneifen. Ein Anruf bei den Veranstaltern hätte genügt, um zu erfahren, dass der Ausländerbeirat selbstverständlich schon zu einem sehr frühen Planungszeitpunkt zum Mitmachen eingeladen wurde, aber laut Aussage der Vorbereitungsgruppe nicht auf diese Einladung reagiert hat.
Von dieser „Berichterstattung“ abgesehen, äußerten sich dann auch die Initiatorengruppe um Marianne Janss von der Ausländerberatung der Stadt Wilhelmshaven, Ute Hans-Klesse vom Mütterzentrum des SOS Kinderdorf e.V. und Roswitha Ihben vom Flüchtlingswohnheim des Diakonischen Werkes in einer Nachbetrachtung gegenüber dem Gegenwind rundum zufrieden mit dem Verlauf des multikulturellen Festes auf dem Banter Markt. Im Rahmen der jährlich stattfindenden interkulturellen Woche fand das Fest mit deutschen und ausländischen Vereinen und Organisationen nach 10jähriger Pause jetzt wieder auf dem zentralen Platz in Bant statt. Zum Auftakt dieser interkulturellen Woche stieß eine Autorenlesung, auf der die Türkin Fatma B. im Mütterzentrum aus ihrem autobiographischen Aufzeichnungen las, auf reges Interesse (siehe auch Gegenwind Nr. 172, „Henna Mond“). Besonders erfreut zeigten sich die Veranstalter, dass zum Gelingen des Festes eine Vielzahl von ausländischen und deutschen Vereinen und Organisationen beigetragen hatten. Neben den Vereinen der Spanier, Türken und Mazedonier waren überwiegend soziale Träger wie z.B. das Frauenhaus, der Verein „Wendepunkt“, die GAQ, die Aidshilfe, und natürlich auch wieder der Kindergarten Schlosserstraße, alles Organisationen, die in Bant und in der Südstadt schwerpunktmäßig soziale Arbeit leisten, am Fest beteiligt. Politische Solidarität mit Aktionen und Infoständen gab es von der MLPD und ihrer Jugendorganisation „Rebell“ und der Bürgerinitiative gegen Ausländerfeindlichkeit (BIGAF). Zustimmung zum Fest auf dem Banter Markt kam auch von OB Menzel, der wieder die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen hatte. Menzel kündigte zudem in seiner Begrüßungsrede an, er werde sich „zukünftig verstärkt in dem Bereich der Ausländerarbeit engagieren“. Außerdem werde es, so Menzel, durch die Möglichkeiten, die das Förderprogramm „Soziale Stadt“ biete, zu erheblichen strukturellen Verbesserungen auf dem und um den Banter Markt kommen.
„Es gibt mit Sicherheit eine Wiederholung des Festes am gleichen Ort im nächsten Jahr, wir denken zudem über eine Ausweitung der Angebote nach“ so das Fazit der Veranstaltungsgruppe. Als zentraler Veranstaltungsort hierfür bietet sich das am Banter Markt gelegene Mütterzentrum an. Eine Einrichtung, die seit ihrer Gründung vor einem Jahr erfolgreich ihre Angebote an deutsche und ausländische Mütter und Familien richtet. Am 14. November wird hier die Reihe der interkulturellen Veranstaltungen mit einem internationalen Frauenabend fortgesetzt.

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