Hafenrundfahrt
Mrz 272002
 

Nachrichten rund um den JadeWeserPort

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Geschickt

aus der Affäre gezogen hat sich die Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung (WHV). Hatten ihre Vertreter doch landauf landab Eindruck damit geschunden, dass der JadeWeserPort privat finanziert würde und der Andrang von Interessenten groß sei. Sogar als Vertreter Bremer Hafenfirmen bzw. der Eurogate erklärten, sie wollten nur in die Suprastruktur investieren, nicht jedoch in die Infrastruktur, weil die Hafenkonkurrenz in der Nordrange dafür zu schmale Gewinne übrig lasse, wurde das den Wilhelmshavenern als Tiefstapelei cleverer Geschäftsleute verkauft.
Nun ist der WHV-Präsident John. H. Niemann auch endlich in der Realität angekommen: Wegen der Auseinandersetzungen um die Teilnahme Hamburgs und daraus resultierenden Entscheidungsverzögerungen bekamen wir dieAuswirkungen schon bald zu spüren. Die mit unserer JadeWeserPort AG in Verhandlung gestandenen Investoren sind auf Grund der geschilderten Umstände nach und nach auf Distanz zum Projekt Tiefwasser-Containerhafen gegangen, was wir sehr bedauerlich finden (WZ,16.03.02).
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! (jm)

Ein wackerer Streiter

für den JadeWeserPort ist bekanntlich unser SPD-Landtagsabgeordneter Wilfrid Adam. Wir dokumentieren Adams Aktivitäten im Landtag: Plenarsitzungen am 13. und 14. Februar 2002. Es geht um die Vertretung norddeutscher Interessen (13. Februar) und um die Vertiefung der Elbe (14. Februar) und natürlich um die Auswirkungen auf den geplanten Containerhafen in Wilhelmshaven.
13. Februar (Zukunft für den Norden – Norddeutsche Interessen gemeinsam vertreten)

  • „Das ist eine Sternstunde des Parlaments!“
  • „Habt ihr eine Ahnung von Hafenpolitik! Furchtbar!“
  • „Sie haben die Planung für beide Häfen gefordert! Das stimmt nicht, was Sie sagen!“

14. Februar (Kein Kuhhandel mit Hamburg zu Lasten der niedersächsischen Bevölkerung):

  • „Die Containerschiffe brauchen 18,50 m, Herr Kollege!“
  • „Darüber unterhalte dich mal mit Werner Biehl! Das ist der Fraktionsvorsitzende der Grünen! Der kann dir die Antworten geben!“
  • „Was soll das denn?“
  • „Die gehört Edda!“
  • „Fragen Sie doch mal die Cuxhavener Hafenwirtschaft! Die sind schon viel weiter! Das wisst ihr doch!“

Glocke des Präsidenten
Mehr Zwischenrufe konnten die StenografInnen des Landtags dem Herrn Adam nicht zuweisen – Wortmeldungen natürlich auch nicht. (hk)

Die Containerschiffe brauchen 18,50 m,

Herr Kollege! belehrte Wilfried Adam (stellvertretender Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion) während einer Fragestunde im niedersächsischen Landtag den Abgeordneten Hagenah (Grüne). Letzterer hatte den Umweltminister Jüttner (SPD) gefragt: Welche Funktion und wirtschaftliche Tragfähigkeit kann ein Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven noch haben, wenn durch eine weitere Elbvertiefung um 1,5 m auf 16 m Hamburg selbst zum Tiefwasserhafen wird?
Statt sich auf Adam zu stützen, auf den als Genosse und zudem Mitglied des Ausschusses für Häfen und Schifffahrt eigentlich Verlass sein sollte, erwiderte der befragte Umweltminister: Herr Hagenah, Sie werfen mit dieser Frage Gegenstände auf, die den Bereich ganz unsicherer Prognosen berühren. (…) Welche Entwicklung die Containerschifffahrt nehmen wird, lässt sich bis heute nicht absehen. (…) Meine Einschätzung ist, dass Hamburg irgendwann an seine Grenzen kommen wird, dieses Segment zu bedienen. (…)
Wie übrigens andere JadeWeserPort-Protagonisten auch, scheint Wilfried Adam einige Eckdaten der Machbarkeitstudie nicht so genau im Kopf zu haben:
So soll die Zufahrt zum Terminal auf 16 m Wassertiefe gebaggert werden und könnte lediglich von Schiffen bis zu 14,60 m Tiefgang noch mit genügend Wasser unter dem Kiel angelaufen werden. Hamburg plant also mit dem JadeWeserPort gleichzuziehen, bevor er überhaupt fertig ist – Bremerhaven übrigens auch.
Nun sollen allerdings die Spundwände der Stromkaje so tief in den Grund gerammt werden, um die Option für eine eventuelle Vertiefung auf 18,50 m offen zu halten. Das von Adam im Landtag vorgestellte Schiff könnte den JadeWeserPort jedoch nicht anlaufen, weil bei einer dafür erforderlichen Vertiefung der Zufahrt auf 20,00 m die Stromkaje mangels Gründungstiefe nach Unterspülung umkippen würde. (jm)

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