Tage der Sozial-Psychiatrie
Jul 232002
 

Irre

Interessante Veranstaltungen zu den „Tagen der Sozial-Psychiatrie“

(noa) Otto Normalverbrauchers Bild vom psychisch Kranken hat sich in den letzten Jahren gewandelt und ist realistischer als vor 50 oder auch nur vor 20 Jahren. Seit die Betroffenen nicht mehr automatisch weggesperrt werden, kennt fast jede/jeder einen oder mehrere Menschen, die so schwere psychische Beeinträchtigungen haben, dass sie nicht mehr voll arbeitsfähig und/oder in vielen Belangen auf Unterstützung angewiesen sind. Und trotzdem: Wer versteht diese Leute tatsächlich?

Seit die psychisch kranken Menschen nicht mehr automatisch weggesperrt werden, gibt es Hilfen zur Alltagsbewältigung, zur beruflichen Rehabilitation, zur Freizeitgestaltung usw. Nur: Erreichen die Hilfen immer diejenigen, die ihrer bedürfen?
Die „Ersten Friesländer / Wilhelmshavener Tage der Sozial-Psychiatrie“ zum Thema „Lebenswelten – Menschen zwischen Hilfe und Ausgrenzung“ werden hoffentlich zu mehr Verständnis und zu besserer Hilfe beitragen.
Diese Tage werden in zwei Veranstaltungsblöcken stattfinden: Vom 20. bis 24. August soll in der Nordseepassage Wilhelmshaven und am 21. August (Mittwoch) durch das Sommerfest der Fachabteilung am RNK eine Ausstellung mit Werken von psychisch kranken Menschen die Öffentlichkeit sensibilisieren und erste Informationen über Erkrankungen, persönliche Erfahrungen und Hilfesysteme bieten, die – gleichsam – vorbereiten sollen auf die Veranstaltungen im Oktober 2002.
Vom 17. bis 19. Oktober werden der Reihe nach in Wilhelmshaven, Varel, Jever in Nachmittags- und Abendveranstaltungen in Gestalt von Vorträgen mit Fachreferenten, Podiumsdiskussionen, Markt der Möglichkeiten und szenischen/musikalischen Einlagen, spezielle Themenschwerpunkte der Versorgungssituation psychisch kranker Menschen der Region aufgegriffen. (aus der Konzeption)
Veranstalter sind die Sozialpsychiatrischen Verbünde des Landkreises Friesland und der Stadt Wilhelmshaven. Nach dem Niedersächsischen Gesetz über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) aus 1997 sollen die Landkreise und die kreisfreien Städte solche Verbünde bilden als Arbeitsgemeinschaften aller Anbieter von Hilfen in Form von medizinischer, psychologischer oder pädagogischer Beratung, Behandlung und Betreuung. Dass es diese Arbeitsgemeinschaften gibt, ist sehr sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass psychiatrische Betreuung nicht nur das Verabreichen von Medikamenten, sondern auch Beratung, Begleitung und Psychotherapie ist und dass die unterschiedlichen Anbieter dieser Hilfen sich gegenseitig kennen und zusammenwirken sollen. Und die Zusammenarbeit benachbarter Sozialpsychiatrischer Verbünde ist spätestens dann ebenfalls sinnvoll, wenn man eine größere Veranstaltung plant.
Eine solche Veranstaltung kostet nicht nur viel Vorbereitungsarbeit, sondern auch Geld. Wer zum Gelingen beitragen will, ist zum Spenden eingeladen. Spendenkonto ist das Konto 110 135 695 bei der Volksbank Jever, BLZ 282 622 54 (Kontoinhaber: „Der Schirm e.V.“).

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