JadeWeserPort
Apr 302003
 

Die Gemeinde Wangerland legt einen umfangreichen Forderungskatalog zur Abwehr negativer Auswirkungen durch den JadeWeserPort vor. Wir zitieren daraus in Auszügen:

Die Gemeinde Wangerland ist auf Grund der unmittelbaren Nachbarschaft wie keine andere Gemeinde im Planungsraum von dem Bau des JadeWeserPorts betroffen und muss im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Hauptausrichtung „Fremdenverkehr“ mit ihren bereits vorhandenen Einrichtungen und den zu schaffenden Ersatzeinrichtungen für die Stadt Wilhelmshaven zu einem touristischen und überregionalen Erholungszentrum erweitert bzw. ausgebaut werden.

Hierbei wird von der Stadt Wilhelmshaven eine rechtzeitige verbindliche Absprache im Sinne einer Rollenverteilung zwischen Erholungstourismus und Städtetourismus gefordert. Die Gemeinde Wangerland fordert die rückhaltlose Unterstützung der Stadt Wilhelmshaven für die Absicherung und den Ausbau touristischer Einrichtungen im Bereich der Gemeinde Wangerland. (…)
Entscheidend dabei ist, dass nicht die Gemeinde Wangerland durch die Planungen auf Wilhelmshavener Gebiet eingeschränkt werden darf, sondern dass die Stadt Wilhelmshaven frühzeitig ihre Planungen mit der Gemeinde Wangerland abstimmt.
Im Zusammenhang mit dem Bau des JadeWeserPorts in der ersten Ausbaustufe erwarten Experten eine neuerliche Veränderung der Strömung und Sedimentationsvorgänge sowie eine der Morphologie vor allem im nördlichen Bereich. Um den Hafenstandort Hooksiel langfristig zu sichern, ist deshalb eine Vorverlegung des Hafens in östlicher Richtung zwingend erforderlich. (…)
Darüber hinaus muss die für den JadeWeserPort anzulegende Bahntrasse bis in den Außenhafen Hooksiel fortgeführt werden. (…)
Zur langfristigen Sicherung der wirtschaftlichen Grundlage des Tourismusstandortes Hooksiel und im Rahmen der Erfüllung der zukünftigen Aufgaben als Erholungsgebiet im Zusammenhang mit dem Wegfall touristischer Einrichtungen durch den Bau des JadeWeserPorts im Bereich der Stadt Wilhelmshaven wird eine umfassende Aufspülung des bisherigen Strandgeländes bis hin zum neuen Außenhafen und zum Campingplatz Hooksiel zwingend erforderlich. (…)
Die zur Weiterentwicklung des überregionalen Tourismusstandortes Hooksiel erforderlichen Flächen innerhalb des Freizeitgeländes wie die Land- und Wasserflächen der Marina, die Parkplätze, der Bereich der jetzigen Jaderennbahn und der Sportanlagen sowie zusätzliche tourismusrelevante Flächen müssen nach Besichtigung der Schäden in das Eigentum der Gemeinde Wangerland übergehen.
Die Gemeinde Wangerland besteht wegen denkbarer Auswirkung auf den Ort Hooksiel auf Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen aus den bestehenden Flächennutzungsplänen für die Bereiche Hooksiel und Voslapper Groden. Insoweit sind geplante Änderungen bereits vor dem formellen Verfahren abzustimmen.
Die Änderungsmaßgaben aus diesem Flächennutzungsplan dürfen die Weiterentwicklung des überregionalen Tourismusstandortes Hooksiel im Bereich des Freizeitgeländes z. B. durch die Verlegung der Jaderennbahn nicht in Frage stellen. Der Flächennutzungsplan darf auch Entwicklungspotenziale der Gemeinde Wangerland südlich von Hooksiel im Bereich des Sengwarder Anteils nicht einschränken.
Bei der Planung der Anlagen auf dem Gebiet der Stadt Wilhelmshaven ist auch auf Wilhelmshavener Gebiet im Grenzbereich zur Gemeinde Wangerland eine Pufferzone zur Industrieansiedlung vorzusehen. (…)
Um die Nachteile der Wilhelmshavener Vorhaben (JadeWeserPort, Chemiepark und weitere Vorhaben) in touristischer Hinsicht auszugleichen und in diesem Zusammenhang auch die zu übernehmenden Aufgaben erfüllen zu können, fordert die Gemeinde Wangerland die Unterstützung bei der Realisierung folgender Maßnahmen in planerischer und finanzieller Hinsicht:

Hooksiel

• Verlegung der Jaderennbahn in den Bereich südlich der Bäderstraße
• Aufspülung des Strand- und Campinggeländes
• Sicherung der bestehenden bzw. nach der Aufspülung des Strand- und Campinggeländes neuen Küstenlinie zwischen Hooksiel und Schillig
• Bestandssicherung und Erweiterung des Meerwasserhallenwellenbades im Rahmen ppp/Hotel
• Qualitätsverbessernde Maßnahmen und erweiternde infrastrukturelle Maßnahmen im Bereich des Camping- und Strandgeländes
• Herstellung einer erhöhten Plattform zur Nutzung eines Reisemobilplatzes im Außendeichsbereich
• Schaffung einer Parkfläche südlich der kommunalen Verbindungsstraße „Hohe Weg“ mit möglicher Randbebauung an dieser Straße mit B-Plan-Festschreibung für Hotels/Pensionen
• Förderung im Rahmen der Städtebauförderung für die Nachnutzung des Betriebes Brader mit gleichzeitiger Neugestaltung des Hooksieler Binnentiefs und Verlegung der Feuerwehr
• Förderung des Binnenwassertourismus Hooksiel/Horumersiel

Horumersiel-SchilIig

• Realisierung des „Wehberg-Konzeptes“ durch Schaffung eines Großparkplatzes am Ortseingang von Horumersiel-SchilIig, verkehrsberuhigende Maßnahmen im Ort, Wiedergewinnung des verlorengegangenen Hafens, Erweiterung des Kurgartens, Neugestaltung des Hafens Wangersiel und Ausweitung des Speicherpolders im Rahmen der bestehenden Planungen und Schaffung eines seegängigen Anschlusses dieses Binnengewässers an die Nordsee
• Schaffung einer Verbindungsstraße zwischen der Landes (L810)- und Kreisstraße (K331) als südliche Umgehung Horumersiels
• Qualitätsverbessernde Maßnahmen und Erweiterung der bestehenden touristischen Infrastruktur im Strand- und Campingbereich Horumersiel-SchilIig
• Weiterentwicklung des Beherbergungsangebotes im Hotel- und Pensionsbereich

Minsen

• Ausbau des Gästehauses zu einem Informationszentrum in Verbindung mit dem ehemaligen Sportplatzgelände inkl. der nötigen Grundstückskäufe dieses Geländes von der Kirche
• Schaffung eines Parkplatzes am westlichen Ortseingang von Minsen

Hohenkirchen
  • Die detaillierten Entwicklungsplanungen für Hohenkirchen werden im Rahmen der Konversionsplanungen für das Kasernengelände dargestellt.
Tettens
  • Realisierung des Campingplatzes zur Kompensierung weggefallener Stellplätze auf den beiden Außendeichscampingplätzen in der Gemeinde Wangerland und wegfallende Stellflächen im Bereich des Campingplatzes Geniusstrand in Wilhelmshaven durch den Bau des JadeWeserPorts.
  • Durch ganzjährige Nutzung des Campingplatzes wird eine erhebliche Stärkung der touristischen Strukturen im Binnenland erwartet. Im Zusammenhang mit dem Campingplatz wird eine Komplettierung des Radwegenetzes innerhalb der Gemeinde Wangerland, um ‚der steigenden Nachfrage im Bereich des Fahrradtourismus mit einem qualitativ und quantitativ adäquaten Angebot begegnen zu können, gefordert.

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