6. Maritime Filmtage – 18.-22.9.1996
Aug 211996
 

Pumpwerk/ Apollo

Filme rollen auch ohne Rubel?!

(iz) Minimale Kosten bei maximalem Gewinn das ist nach klassischen ökonomischen Theorien ein Ding der Unmöglichkeit, in kulturellen Einrichtungen Alltagspraxis. Erinnern wir uns zwei Jahre zurück oder schlagen im GEGENWIND nach: sowohl das niedersächsische Kultusministerium als auch OB Menzel identifizierten sich nach gelungenem Abschluß der 5. Maritimen Filmtage 1994 gern mit dem erzielten Erfolg und versprachen das Blaue vom Himmel für die nächsten Filmtage.

Die Länge des Gedächtnisses von Politikern verhält sich bekanntlich umgekehrt proportional zur Länge ihrer Krawatten. So stand das Filmtageteam Anfang des Jahres vor der bangen Frage: wir wollen und wir sollen, aber können wir angesichts eines fünfstelligen Finanzloches? Die begründete Motivation war stärker als die Vernunft. „Nein“ hätte geheißen, die Politiker auf den Topf zu setzen, aber gleichzeitig, FilmemacherInnen und Publikum zu enttäuschen. Das Team hielt Zusagen, die Trittbrettfahrer ihres Engagements gemacht hatten. Das lief u.a. nur, weil die Honorarkräfte ein- und letztmalig freiwillig ihr Honorar kürzten.
Das Ergebnis von Mammutsitzungen ist wieder einmal vielversprechend. In der abgegrasten lokalen Sponsorensteppe fanden sich doch noch fruchtbare Hügelchen. Nicht unerwähnt bleiben soll die Fleißarbeit der ABM-Kräfte Ute Hartmann und Christiane Lange, die dafür sorgten und sorgen, daß alle Planungen auch im Detail ausgeführt werden.
Ein bißchen Statistik? In drei mehrtägigen Durchläufen hat das Filmtageteam aus 318 eingesandten Filme 57 ausgewählt, die in 7 Blöcken á 2 Vorführungen präsentiert werden Eine international besetzte Jury vergibt den „Eisenstein “ (Wert: 7000 DM). Hinzu kommen der Sonderpreis der Nationalparkverwaltung „Niedersächsisches Wattenmeer“ (3000 DM), ein Publikumspreis (gesponsert vom Oldenburger Stadtmagazin Diabolo und dem Sport- und Freizeitgeschäft UNTERWEGS) sowie ein Schülerpreis der Cäcilienschule. Dazu gibt es ein Rahmenprogramm mit Workshops sowie Ausstellungen von Prof. Winzentsen in der Kunstschule „Die Werft“ sowie der Düsseldorfer Künstlergruppe „tausendmeister“ in der Torpedohalle am Südstrand und …
Da heißt es zugreifen und dabei sein. Es könnte das letzte Mal sein.

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